Montag, 26. März 2012

Die Heilung zweier Blinder und eines Stummen (Matthäus 9:27-34)

Text 
27 Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien: Ach, du Sohn Davids, erbarme dich unser! 28 Und als er heimkam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus sprach zu ihnen: Glaubt ihr, daß ich das tun kann? Da sprachen sie zu ihm: Ja, Herr. 29 Da berührte er ihre Augen und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! 30 Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus drohte ihnen und sprach: Seht zu, daß es niemand erfahre! 31 Aber sie gingen hinaus und verbreiteten die Kunde von ihm in diesem ganzen Lande. 32 Als diese nun hinausgegangen waren, siehe, da brachten sie zu ihm einen Menschen, der war stumm und besessen. 33 Als aber der böse Geist ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden. 34 Aber die Pharisäer sprachen: Er treibt die bösen Geister aus durch ihren Obersten.


Kommentar 
27 Nachdem Christus, die zweite Person der göttlichen Trinität, eine Frau geheilt und ein Mädchen auferweckt hat, zieht er weiter, wohin der Vater Ihn durch den Heiligen Geist führt (vgl. Joh 5:19, Joh 12:49). Zwei Blinde, für die es aufgrund ihrer Behinderung sehr schwer gewesen sein muss, folgen ihm. Jesus heilt sie nicht sofort, sondern lässt sie Ihm den ganzen beschwerlichen Weg folgen: Er ist Gott und Herr und damit souverän und entscheidet über den Zeitpunkt der Heilung: alles hat Seine Zeit! (Pred 3:1). Die Blinden jedoch tun alles in ihrer Macht stehende, um Jesus auf sich aufmerksam zu machen und schreien - wie in südlichen Ländern nicht ungewöhnlich - wohl ohne Hemmungen und aus vollem Halse. Sie haben in Jesus den Davidssohn, den Thronfolger Israels erkannt, das ist: den Christus. Sie sind also schon vom Vater zu Christus gezogen worden (vgl. Joh 6:44) und flehen um Jesu Erbarmen. Doch Jesus, den sie als Herrn anerkennen, scheint sie nicht zu hören, sondern prüft ihren Glauben. Diese für die Blinden sicher sehr schmerzhafte Zeit des Wartens auf die Erhörung ihrer Gebete lässt Jesus verstreichen - aus Liebe zu ihnen: um ihre Herzen zu reinigen und ihre Treue zu bewähren. Denn fest steht: Er wird niemanden hinausstoßen, der sich an ihn wendet (Joh 6:37) und niemand wird zuschanden, der auf Ihn wartet (Ps 25:3). Vielmehr brauchen wir Glauben (Jak 1:6) und Geduld um das von Gott Verheißene zu erlangen (Heb 10:36).
28 Erst als Jesus ein Heim betritt, erhalten die Blinden die Möglichkeit Jesus ganz nah zu kommen, ihre Bitte in Ruhe vorzutragen und Gehör zu finden. Und obwohl sie in Jesus bereits den Davidssohn, den Thronerben Israels und damit den Christus erkannt haben, fragt Jesus sie, ob sie ihn wirklich für fähig halten, sie zu heilen. Diesen Glauben sucht er in ihnen, darum fragt er. Die Blinden bejahen.
29-30a Dann geschieht das Unmögliche und so lang ersehnte: Jesus rührt sie an und spricht sanft und anerkennend zu ihnen und endlich dürfen sie ihn, dem sie schon so lange blind gefolgt sind, mit ihren eigenen Augen sehen.
30b-31 Jesus hat, was sich im Folgenden bestätigen wird, längst erkannt, welche Bosheit, Heimtücke und mordlüsterne Pläne in den Pharisäern gären (siehe Mt 12:22ff, Mt 17:23, Mt 21:38, Mt 27:1) und so bedroht er die beiden Geheilten zu schweigen, um nicht weiteres Aufsehen zu erregen und den Konflikt vor seiner Zeit zu eskalieren. Doch die beiden haben den Weitblick Jesu nicht und so verführt sie ihre Freude zum Ungehorsam und sie erzählen im ganzen Landstrich der Provinz Galiläa vom Wunder Jesu an Ihnen.
32-33a Keine Minute lässt man Jesus in Ruhe: Kaum sind die Blinden bei der Tür hinaus so wird, wohl von Freunden, denen dessen Befreiung und Heilung am Herzen liegt, ein Stummer zu Jesus gebracht, der in seiner Besessenheit kaum selber hätte kommen können. Seine Besessenheit war offenbar ursächlich für die Stummheit, denn als Jesus den Dämon in Vollmacht austreibt (vgl. Mt 12:29), kann der vormals Stumme wieder reden.
33b-34 Die Reaktionen auf Jesu übernatürliches, befreiendes und heilendes Handeln könnte unterschiedlicher nicht sein: Das Volk staunt und raunt über die Außergewöhnlichkeit der Ereignisse; die bis zum Grunde ihrer Herzen völlig verstockten Pharisäer dagegen lästern Jesus (vgl. Mt 12:24) und schreiben in ihrem Hass und ihrer Ablehnung das Werk der Liebe und Zuwendung dem zu, der bekannt ist als "Mörder von Anfang an" (Joh 8:44).

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